Impressum Datenschutz Martina Jennewein – Reiten | Fühlen | Lernen
eine halbe Ewigkeit · Respekt · Verwandlung · · · >

Zu Fühlen erlaubt uns immer, einen Moment der Nähe zu erfahren. Manchmal nur für einen Sekundenbruchteil, manchmal für eine halbe Ewigkeit. Damit unterscheidet sich Fühlen von den Emotionen, die geweckt werden, wenn wir uns um die Dinge sorgen, die uns am Herzen liegen. Die zunehmend öffentliche Diskussion in den unterschiedlichen Medien, was gutes und was schlechtes Reiten ist, führt nur zu immer neuen Angriffen und in deren Folge zur weiteren Aufspaltung der Lager: Klassisch gegen FN, Dressur gegen Barock, Horsemanship gegen alle anderen Seilschaften, Freizeit gegen Sport, Freizeit-Dressur gegen Sport-Dressur usw., usw... Ich respektiere jede Art, sich für das Wohl der Pferde einzusetzen und bewundere jeden Menschen für seinen Mut, sich ins Schussfeld einer breiten Öffentlichkeit zu stellen. Aber ich möchte Ihnen eines zu bedenken geben:
Was hat sich für Ihr eigenes Pferd dadurch verändert, dass Sie sich tierquälerische Videos von internationalen Turnierabreiteplätzen angeschaut haben? Welche Konsequenz hat es Ihrer Meinung nach, jedes Foto – auch das Ihrer Vorbilder – zu einem Fehlersuchbild umzufunktionieren? Welche Aussage treffen Sie anhand einer Momentaufnahme über die Entwicklung eines Pferdes und welche Skala für reiterliches Können liegt auf einem Lineal?
Ich frage mich oft, warum wir über gutes Reiten sprechen und unsere Aufmerksamkeit dabei ständig auf schlechtes Reiten richten?
Vielleicht ja, weil beim Richten das Urteil über andere gefällt wird und wir dabei besser von uns selbst ablenken können?
Das Beste zu wollen heißt eben noch lange nicht, auch das Beste zu tun, und so werden wir auf unserem Weg oftmals damit konfrontiert, dass das, was gerade passiert, nicht das ist, was wir wollen und das, was wir wollen, einfach nicht passiert. Zu reiten erlaubt uns vieles zu erkennen, aber es erfordert Mut, das, was wir dabei fühlen, in einem ersten Schritt auch anzunehmen. Denn erst dadurch wird es uns möglich zu lernen und das, was ist, zu verwandeln.

Haben Sie den Mut, die Verantwortung für Ihr eigenes Fühlen und Handeln zu übernehmen. Denn etwas für Ihr Pferd verändern können nur Sie selbst!

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